06.04.03 SV Eintracht Trier ­ FC St. Pauli autor: alteheide

Moselstadion Trier, 6. April 2003, 15.00 Uhr

Die Reise nach Trier zeigte mir wieder einmal, dass es besser ist, das zu tun, was man will, als das, was man eigentlich tun müsste. Ich würde mich heute bestimmt ärgern, das verpasst zu haben, was ich nicht verpasst habe. (Ich wüsste nämlich haargenau, was ich verpasst hätte: Der Libero hätte es mir mindestens einen Monat lang täglich aufs Butterbrot geschmiert).

Und damit ist nicht mal in erster Linie der großartige, souverän herausgespielte, hochverdiente Sieg unseres FC St. Pauli bei einem (seit 16.45 Uhr Ex-) Aufstiegsaspiranten gemeint, sondern vielmehr das Wochenende als Gesamtkunstwerk. Jeder, der auf die eine oder andere Art daran beteiligt war, weiß hoffentlich, was ich sagen will. Auf diesem Wege noch mal ein Dankeschön an die Hanse-WG für die Schlafplätze, mein Lieblingsbier, die Europakarte auf dem Flur und Jesus Etc. im Computer...

Zum Spiel an sich fällt mir nicht besonders viel ein, außer: Sie waren wesentlich besser als in Oberhausen; Gibbs und Nascimento sind kleine Könige; Meier kann Tore schießen, wenn es ihm nicht zu leicht gemacht wird; Gruszka ist nicht mit gelb-rot vom Platz geflogen, obwohl es schon nach 30 Minuten verdächtig danach aussah; Gerber hat also doch Recht gehabt, ihn nicht zur Halbzeit auszuwechseln (und ich glaubte tatsächlich, ich wäre ein expert); es ist gut für Trier, jetzt noch nicht aufzusteigen; das Moselstadion sollte in eine Multifunktionsarena umgebaut werden, damit irgendwann mal Größen wie Bryan Adams in die Stadt geholt werden können... Ich schweife ab.

Nur noch kurz etwas zur Schiedsrichterleistung: Wann ist hierzulande endlich Schluss damit, Fußballspiele auf diese Art und Weise zu leiten? Man kann ein Spiel auch kaputtpfeifen. Dieser Schiri konnte das besonders gut. Kaum ein Zweikampf ohne Freistosspfiff, folglich auch kaum mehr ein Zweikampf ohne den Versuch, einen Freistoss zu schinden. Wahrscheinlich fördern die Vorgaben des DFB ein solches Schiedsrichterverhalten ­ zu mehr Fair Play auf dem Rasen führen sie mit Sicherheit nicht, zu attraktiverem Fußball ganz bestimmt genauso wenig. Wie sehr wünscht man sich in solchen Momenten doch auf die britische Insel!

zurück