07.03.03 Karlsruher SC ­ LR Ahlen
autor: philantrop

Unverdienter Auswärtserfolg

Den ganzen Tag war in Karlsruhe richtig gutes Wetter, die Sonne schien und sogar die Blumen fingen schon an zu blühen. Wenn dann abends noch der örtliche Fußballclub ein Heimspiel bestreitet, ist es selbstverständlich, dass ich es besuchen muss. 7000 Menschen gingen in der Abendgestaltung mit mir konform, keine 50 von ihnen unterstützten die Gastmannschaft, die nach 4 Minuten in Führung ging. Das brachte die KSC-Fans aber nicht davon ab, ihre Mannschaft weiterhin lautstark anzufeuern, auch hier hat man eine "singing area". Bruno Labbadia, den ich schon vor über 10 Jahren kicken sah, setzte noch vor der Pause einen Doppelschlag, da hat's der Alte aber allen noch Mal gezeigtŠ In der Halbzeitpause war die Stimmung gelöst, hatte doch Werner Lorant's Kloppertruppe nicht viel mehr zu bieten, als den Gegner in bewährter Cottbus-Manier von hinten in die Beine zu grätschen, was sich auch in Hälfte zwei zunächst nicht änderte.

In der 75. Minute versuchte dann die Anzeigentafel, mit diesen unsäglichen Staccatorhythmus, nach dem vor Jahren immer das ganze Stadion "Sieg" brüllte, das Publikum zu beeinflussen. "Lasst den Wildpark beben". Warum eigentlich? Er bebte zwar nicht, der Wildpark, doch für 7000 Zuschauer war die Stimmung doch besser als erwartet. Auf jeden Fall wurde ab dieser 75. Minute Ahlen stärker, der KSC verwertete erst recht keine Konterchance mehr und zwischen der 81. und 90. Minute fuhr die Gastmannschaft einen vollkommen unverdienten Auswärtserfolg ein, was das Karlsruher Publikum zum Kochen brachte.

Nach Spielschluss erfuhr ich, dass der FC St. Pauli sein Heimspiel gegen Mannheim 2:1 gewonnen hat, freute mich leise, nicht laut und hörte mir "You'll never walk alone" in der Originalversion an, einen schöneren Ort als ein Stadion gibt es für dieses Lied nicht und ich ging mit dem Gefühl durch den dunklen Wildpark, dass es sehr gut war, dieses Spiel besucht zu haben.

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