24.11.2002 FC St. Pauli ­ SV Wacker Burghausen
autor:
mädchen

BURGHAUSEN ROCKT!!!

Was war das für ein Sonntag! 5.30 h Aufstehen, zwei Stunden Zugfahrt von München nach Burghausen an die österreichische Grenze. Wenn es im Zug nicht so penetrant nach faulen Eiern gestunken hätte, wäre die Fahrt auch ganz angenehm gewesen. Ali, Du musst Dir halt doch mal wieder ne frische Unterhose anziehen! Nach ein paar mal Wenden ist dieser Trick auch wirkungslos!

Wettermäßig blieb zwar der von RTL vorhergesagte Fön mit 15 Grad aus, aber die Sonne schien. Und die Sonne schien auch in den Herzen der Burghausener Einheimischen, von denen bereits bei unserer Ankunft gegen 9.30 h die ersten Vertreter ganz gespannt auf die Ankunft der St. Pauli-Fans warteten. Es waren sogar einige aus dem benachbarten Österreich da, um dieses besondere Event zwischen den morgendlichen Kirchenbesuch und dem Gang zur Wahlurne in diesem sonntäglichen Terminplan mit aufzunehmen. Die Blaskapelle war auch bereits vollzählig und probte noch einmal für ihren Auftritt, der ein Highlight war, als dann endlich nach mehreren Warte-Dosenbieren der mit Spannung erwartete Sonderzug mit den 550 "echten" Hamburger Fans ankam. War das ein Jubel!!! Der Burghausener Wahnsinns-Bürgermeister Hans Steindl war trotz Megaphon so gut wie nicht zu hören. Er gab aber ein 1A- Bild ab im "Bürgermeister"-St. Pauli-Trikot, das ihm die Gäste als Geschenk überreichten.

Nun ging's zum Sportplatz, wo für lecker Linseneintopf-Verpflegung und Bier gesorgt war. Auch musikalisch war einiges geboten. So ein gute Ska am Sonntag Mittag, "Scrapy" aus Passau, weckt halt die müdesten Geister! Dann ging's endlich zur erstmals ausverkauften "Arena" und das Spiel begann. Eigentlich versteh' ich ja nichts von Fußball, aber ich glaube, mir müssen alle zustimmen, dass die erste Halbzeit stinklangweilig war!!!

In der 2. Spielhälfte war dann schon mehr geboten als in den ersten 45 Minuten: In der 53. fiel das erste Tor für die Gastgeber durch Broich. Kurz darauf gelang den Hamburgern durch Alex Meier in der 59. der Ausgleichstreffer. Leider blieb es bei dem Unentschieden und der Traum von drei Punkten war schnell ausgeträumt. Aber in Anbetracht des herzlichen Empfangs und der freundlichen Stimmung zwischen den Burghausenern und St. Paulianern finde ich das 1:1 ein etwas weniger schmerzliches Ergebnis. Die zweite Spielhälfte war außerdem viel spannender zu verfolgen und so verging die Zeit bis zu unserer Abreise wie im Flug. Am Ausgang bekam ich sogar meine beschlagnahmte (Gefahr eines Wurfgeschosses! Eigentlich lächerlich, da ich ohnehin nicht weiter als zwei Meter werfen kann!) Thermoskanne wieder zurückerstattet , was ich zuerst nie geglaubt hätte, aber mei, in Bayern geht hoid nix verlor'n...

Das war ohne Zweifel ein wunderschöner Tag. Dass von den wenigen vier Spielen, die ich bis jetzt in meinem jungen Leben gesehen habe, eines das unvergessliche Aufstiegsspiel in Nürnberg war und eines dieses tolle Erlebnis in Burghausen, da kann man nicht motzen! Und ich versprech' Euch, das war auch nicht mein letztes Mal!

zurück