Zwar verteilte er seinen Doppelpack auf zwei Spiele, dafür ebnete Anthony Sanneh mit seinen Toren in Wolfsburg und gegen die Pfälzer die Bahn für sechs Punkte in Folge für den Club. Und trotzdem hat er es wirklich nicht leicht in der Gunst einiger Nürnberger Fans. Nur verstehe ich nicht, warum andere Spieler, die sich derbere Schnitzer leisten, besser davon kommen als der Mann aus Minnesota. Er selbst sagt: "Es fällt mit schwer, mich auf der rechten Außenbahn zu konzentrieren, wo weniger los ist." Und tatsächlich scheinen einige Mitspieler den Amerikaner zu vernachlässigen. Wenn seine Aktionen ab und zu recht leichtfertig aussehen, setzt er doch sehr oft durch brillante und sichere Zuspiele seine Kollegen in Szene und weist ein enormes Laufpensum auf. So auch beim Kick in Wolfsburg. Am Abend zuvor noch in Kassel ein Hockey-Spiel gegen die Eisbären gesehen, denn man will ja nicht nur wegen eines Spieles quer durch die Republik reisen. Aber das erste DEL-Spiel, dass ich live gesehen habe, hat mich davon überzeugt, dass dies gleichzeitig das letzte war. Dann ging es von einer hässlichen Stadt in die nächste. Von Kassel über Braunschweig nach Wolfsburg. Dort erst einmal im Auto pennen. Bis zum Spiel hätten wir die Stadt zehnmal kennen lernen können. Wir haben aber lieber die Zeit am Alt-Wolfsburger Schloss mit mittelalterlicher Umgebung (zwei Fachwerkhäuser) totgeschlagen. Dann kam das Spiel, der Regen, leichte Ausschreitungen von den üblichen Club-Fans, die unter das Dach wollten. Viele Glanztaten von Darius Kampa und die Auftritte von Sanneh (1:0), Jarolim (Elfmeter herausgeholt) und Petkovic (von Wolfsburg verstoßen und jetzt 2:0) sorgten für die spielerische Untermalung des Tages. Mitternacht waren wir dann wieder in München. Endlich.

zurück