29.10.03
SC Freiburg – FC Schalke 04
Dreisamstadion Freiburg
autor:
sestom

Es ist 18:00 Uhr. In einer Stunde beginnt das Pokalspiel zwischen dem SC Freiburg und den Schalkern. Es regnet. Trotzdem parken bereits hunderte Fahrräder vor dem Stadion. Eine sehr angenehme und löbliche Eigenart hier im Breisgau. Die Zuschauerränge sind glücklicherweise komplett überdacht. Was ein Freiburger Stehplatzfan seine Heimat nennt, die Nordtribüne, ist bereits sehr gut gefüllt. Jetzt ist erst einmal 60 Minuten Rumstehen angesagt. Ursprünglich rechnete ich mit einem Platz bei den Gästen, aber sehr schnell ist klar, dass die bessere Stimmung heute Abend hier zu erleben sein wird. Hier, von wo einst ein Verrückter einen Golfball auf das Haupt des Kahn abgefeuert wurde, machen die Zuschauer einen ganz coolen Eindruck. Sie lieben ihren Verein, ohne den anderen zu hassen. So sollte es sein. Sogar ihr Abgänger, „Kobi“ wird herzlich empfangen.

Das Spiel wird ein munteres Hin und Her. Für Momente vergesse ich gar, dass ich eigentlich für Schalke bin. Aber angesichts der Stimmung bin ich einfach nur froh, dabei sein zu dürfen. Kein durchgeknallter Stadionsprecher - wie etwa in München. Es läuft ja auch alles für die Freiburger. Zweimal muss Schalke einer Freiburger Führung hinterher jagen, sie kommen sogar zur Führung. Doch der junge Kruppke erzwingt kurz vor Schluss die Verlängerung.

Dann, in der Nachspielzeit der ersten Verlängerungshälfte, geschieht es. Varela foult Cairo im Strafraum, sieht Gelb-Rot und Bajramovic verwandelt zur erneuten Führung. Schalke bricht zusammen. Coulibaly und Iashvili, die besten Spieler des Tages sorgen in den letzten 15 Minuten für den 7:3 Endstand. Schalke scheint schockiert. Freiburgs Fans feiern.

Am nächsten Morgen noch schnell einen „SC Freiburg – Sticker“ für die Idiotensport-Karre gekauft. Das Stadion sieht aus, als wäre alles nur ein Traum gewesen. Aber ein schöner.

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