01.11.03
R. Standard de Liege – K.S.K. Beveren
Stade de Defrasne – Sclessin
autor:
sestom

Gleich mal vorweg. Zum Stadion empfiehlt es sich auf jeden Fall mit dem Bus Linie 2 anzureisen. Das Parkchaos vor und nach dem Spiel ist einfach unzumutbar. Zumal diese Stadt ohnehin meinen letzten Nerv zu kosten schien. Hätte wohl doch besser einen richtigen Stadtplan mitnehmen sollen, als mich auf diese Wegbeschreibung im Internet zu verlassen. Das mit der Fancard wurde hier folgendermaßen gehandhabt. Gegen eins kam ich am Stadion an, dort ist der Ticketservice. Die haben mir gegen Vorlage meines Passports eine Tageskarte reserviert. Diese konnte ich mir ab zwei Stunden vor Spielbeginn an einem besonderen Häuschen am Stadion abholen. Der Regen kam über Lüttich und ich musste – an einem Feiertag – fünf Stunden totschlagen, indem ich mir die Stadt ansah und drei Stunden schlafend in meinem Jugendherbergsbett verbrachte.
Zu dem Regen von Kerkrade kam nun auch noch der Wind dazu. Aber die Stimmung im und um das Stadion erleichterte mir die Umstände. So zum Beispiel, als gleich mal in der vierten Spielminute die Führung für die Heimmannschaft erzielt wurde. Ich saß auf Höhe der Mittellinie, für 13 Euro nicht schlecht. Einziges Problem – bedingt durch die architektonischen Hochleistungen des Bauherren – dass mir die Sicht auf fünf Meter des Spielfeldrandes verwehrt blieb. Aber die Tore konnte ich sehen. Eben auch in der 12. Minute, als Liege durch Jonathan Walasiak die Führung nach einem genialen Pass von Almani Moreira erhöhte. Das reichte allen Beteiligten scheinbar erst einmal, so dass sich die nächste nennenswerte Situation in der 65. Minute ereignete, als ein Björn Vleminckx von Beveren sein Gegenüber ummähte und als logische Konsequenz die Duschen aufsuchen durfte.
In der 74. Minute hieß es dann wieder: „But pour le Standard!“ Datti machte es. Neben mir hockt so eine seltsame Persönlichkeit. Ein Glatzkopf, welcher über seinem linken Ohr einen Strichcode eintätowieren hat lassen, ging während des Spieles voll mit. Jetzt allerdings schien ihn ein Krampf im Bein überkommen zu haben, zum allgemeinen Gelächter der näheren Umgebung. Auch auf dem Feld kämpfte ein Spieler mit einer Verletzung. Der Torwart der Gäste konnte sich kaum noch bewegen, hinkte nur noch herum. So konnte er nicht verhindern, dass Lüttich noch ein Tor schießt. Das 4:0 in der 83. Minute durch Bangoura bedeutete den Endstand. Dann war das Spiel zu Ende. Auf Wiedersehen Belgien.

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