17.12.03
1860 München – Borussia Mönchengladbach 1:2
Olympiastadion, München
autor:
alteheide

Ein schöner, kalter Winterabend

Die letzte Möglichkeit, vor der Winterpause ein Punktspiel zu sehen, führte mich wieder einmal ins Olympiastadion. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ist es beim 60 am allerschönsten (remember DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen im Februar diesen Jahres), und deshalb überredete ich auch einen Freund, der in seinem Leben erst ca. zwei Spiele live im Stadion erlebt hatte, diesem Spektakel beizuwohnen. Er hat sein Kommen nicht bereut.

Die Eintrittspreise - um dem TSV 1860 München hier auch einmal ein Lob auszusprechen - sind sehr human, 4,50 Euro ermäßigt für den Gästeblock, mit der eingebauten Option, irgendwann auf die Gegengerade oder, wie wir es diesmal in der Halbzeitpause machten, auf die Haupttribüne zu wechseln. Auf der Gegengerade wären wir aufgefallen, denn dort saßen exakt 481 Personen. Wir haben sie gezählt. Die offizielle Zuschauerzahl lag übrigens bei 15.100. Was haben wir gelacht!

Es war ein kein gutes Spiel, wobei Sechzig noch einen Tick schlechter war als Gladbach. Dementsprechend erregt waren die Anhänger des kleinen FC Bayern, und dementsprechend gut gelaunt waren wir. Herrlich ist es, wenn alte Münchner Bierdimpfl rumgranteln, einfach nur herrlich.

Gladbach ging in Führung, Lauth glich mit einem sehr schönen Tor für Sechzig aus, und kurz vor Schluss machte van Lent den Siegtreffer für die Borussia – und sorgte damit quasi dafür, dass das Abstiegsgespenst in den Gedanken der Spieler, Verantwortlichen und Fans des TSV 1860 konkrete Formen annahm. Rein psychologisch gesehen ist das die denkbar schlechteste Art, in die Winterpause zu gehen. Mit 19 Punkten aus 17 Spielen auf dem 14. Platz - da ist ja wirklich noch alles drin! Mir kann das nur recht sein: Ich freue mich jetzt schon mal prophylaktisch auf einen neuen Zuschauer-Minusrekord im Dezember 2004, wenn bei -5° Celsius der überraschend starke Aufsteiger Wuppertaler SV zu Gast im Olympiastadion ist.

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