16.05.04
SpVgg Unterhaching – FC Energie Cottbus
Sportpark Unterhaching
autor:
sestom

Ganz spontan, nachdem im Internet zu lesen war, dass es heute halbe Eintrittspreise gibt, mache ich mich auf den Weg nach Haching. Auf dem Parkplatz geht es schon los mit den befürchteten Rechtsnasen. Nicht nur aus Cottbus, auch aus dem fanbefreundeten Stuttgart sind so einfachstrukturierte „Fans“ anwesend. Selbstverliebte Lonsdale-Glatzen und ihre Nazi-Bräute auf dem Weg zur Auswärtsniederlage nach Haching. Den Blicken nach zu urteilen haben sie wohl etwas gegen die antifaschistische Motorhaubenbemalung meines Autos. In der Hoffnung, dass nicht alle Fans aus Cottbus so drauf sind erstehe ich mir eine Karte direkt neben dem Gästeblock. Dort sehe ich schon das nächste Elend. So ein arroganter DSF-Schnösel stellt sich anbiedernd, und doch angewiedert vor die Gästekurve und kaum, dass die Kamera läuft, setzt er ein Gesicht auf, als hätte er gerade den deutschen Meistertitel im Anmoderieren gewonnen. Das restliche Spiel sitzt er eher gelangweilt wirkend irgendwo am Seitenrand. Müsste er gar nicht, denn auf dem Spielfeld tut sich schon einiges. Haching gewinnt nämlich zwei zu null. Schön für Haching. Sympathien kann ich aber heute nur den Spielern von Cottbus entgegenbringen, zumindest nachdem der Kapitän Beeck das Spiel verlässt. Dieser gibt seine schwarz-rot-goldene Binde dem Amerikaner Berhalter. Großer Fehler. Der US-Boy braucht erst einmal mindestens zwei Minuten dafür, diesen Stoff am Oberarm anzukletten. Zu allem Überfluss stößt er knapp fünf Minuten später mit seinem Teamkollegen Löw zusammen. Blut. Auch er muss raus. Nächste skurrile Szene: Ein Hachinger schießt den Ball am Tor vorbei. Koch schnappt sich das Leder und will gerade abschlagen, weil die Zeit drängt. Ein Hachinger Balljunge, der wohl nicht damit gerechnet hat, dass Koch den Ball so schnell wiederbekommt, wirft ihm einen zweiten Ball zu. Schiri pfeift. Ein Ball auf dem Feld genügt. Koch ist sauer, nimmt den überflüssigen Ball, schießt ihn in die Gastkurve. Koch bekommt vom Schiri Gelb. Der Balljunge verlässt die Ecke, in der er sich befindet, weil zu viele Cottbusfans. Dann irgendwann ist das Spiel aus. Kein guter Tag für Lonsdale-Glatzen. Dem Ede Geyer hätte ich es aber trotzdem gegönnt.

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