16.10.04
Hamburger SV – Arminia Bielefeld
AOL Arena
autor:
casigordo


Ein wunderprächtiger Tag war es, Samstag der 16.10. Wunderschön, weil ich endlich mal wieder in der Heimat sein durfte und es ausnahmsweise mal nicht regnete.
Frühzeitig trudelte ich in St.Ellingen ein, um der Party der Rothosen gegen Bielefeld beizuwohnen und vorher noch ein bisschen Fankultur in mich aufzusaugen.
Ehrlich gesagt habe ich keine gute Erinnerung an Spaziergänge von der S-Bahn Station zum Stadion, war es doch oft so, das unsereins die Rolle eines von 2,50 großen glatzköpfigen Monstern gejagter Fußballfan einnahm, der sich wahrlich sputen musste, um sicher wieder nach Hause zu kommen.
Egal, alles Schnee von gestern.
So stand ich also bereits um 13:30 an der S-Bahn Station und ließ den Fantrubel ein wenig auf mich wirken.
In einem nahen Kiosk kaufte ich mir ein Holsten für sagenhaft günstige 0,70 Euro.
Ich kenn in München einige Läden, wo es den halben Liter Bier für ca. einen Euro gibt, so gesehen eigentlich billiger, als 0,33 Liter für 70 Cent, jedoch finde ich es extremst löblich, das es in der heutigen Zeit noch irgendwas für unter einem Euro zu kaufen gibt. In diesem Fall sogar für deutlich unter einem Euro, möchte ich hinzufügen.
Ich freute mich auf das Spiel, auf das Stadion und, na klar, auf drei Punkte.

Überhaupt sollte ich mich noch über mehrere angenehme Kleinigkeiten an diesem Nachmittag erfreuen. So wurde der Fan nicht mit dieser dämlichen Humptata Musik wie „Hände zum Himmel“, „Anton“ oder weiß ich was noch fürn Scheiß gequält, wie in vielen anderen Stadien, in denen ich zu Gast war, sondern es wurde angenehme dezente elektronische Musik gespielt, die wirklich sehr gut runter ging. Lotto King Karl ist der DJ da glaube ich. Danke an dieser Stelle.
Auch wurde in der AOL Arena nicht jede Ecke akustisch von irgendeinem Sponsor präsentiert, Marke Turnhalle zu Schalke, sondern, wenn Werbung auf der Video-Wand, dann ohne Ton. Sehr gut.

Na ja, wie dem interessierten Fußballfan nicht entgangen sein dürfte, war das Spiel ja dann nicht ganz so toll, aus meiner Sicht jedenfalls.
So blieb unterm Strich ein miserables Spiel für 16,50 Euro mit einem Sieger, der nicht HSV hieß und das, obwohl mir immer noch niemand eindeutig beweisen konnte, dass es Bielefeld überhaupt gibt.
Egal, schlechtes Spiel für teures Geld kannte ich ja schon zur Genüge von dem anderen Hamburger Verein, so gesehen nichts Neues.
Neu allerdings war, dass ich einem Spiel beiwohnte, welches das letzte des amtierenden Trainers war, muss man ja auch mal erleben.

An dieser Stelle möchte ich noch mal kurz der Blind am Sonntag (nein nein, gekauft habe ich mir das Schmierblatt nicht!) widersprechen, der ich entnehmen musste, das die HSV-Fans „Wir haben die Schnauze voll“ skandierten.
Stimmt nicht! Es gab nichts dergleichen gegen den Trainer oder die Mannschaft. Lediglich einige Pfiffe kurz vor Schluss, als ein indiskutabler Rahn mal wieder einen Pass zu niemand spielte. Völlig zu Recht hat der im Kicker dann auch die Note 6 bekommen.

Schade Toppi, aber so ist nun mal das Geschäft. Von meiner Seite nun viel Glück und immer ein Tor mehr als dem Gegner wünsche ich dem neuen Trainer, Thomas Doll.

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