14.05.05
FC Bayern München – 1. FC Nürnberg
Olympiastadion München
autor:
sestom

 

Der Abschied aus dem schönsten Sportstadion Deutschlands wurde zu einem besonderen Höhepunkt in meinem Fußballfanleben. Und nachdem ich genauso alt bin wie das Münchener Olympiastadion konnte es ohne mich wohl kaum stattfinden. Und es gab noch mehr gute Gründe, Teil dieses Events zu werden. Nürnberg war zu Gast. Übergabe der Meisterschale mit anschließender Meisterfeier. Letztlich eben die Tatsache, dass dort wohl nie wieder Fußball auf diesem Niveau zu sehen sein wird.

Das schöne Wetter kam noch hinzu. Also ging es um 12:30 Uhr mit dem Rad vom Westpark zum Olympiapark. Dort angekommen präsentierte sich das, was zu erwarten war. Viele Menschen, die noch Karten suchten. Keine Ahnung, was die zu zahlen bereit gewesen wären. Für uns hieß es erst mal ein wenig die Stimmung um das Stadion zu genießen. Dort die üblichen Gestalten und Gesänge.

Im Stadion ging es dann genauso weiter. Beide Kurven offenbarten ihren neuesten Spruchbänder, die aber auch schon kreativer waren. Da scheint wohl das geistige Niveau einiger führenden Fans unter dem blinden Hass aufeinander zu leiden. Der Neid halt. Auf dem Feld dann erst mal Abschied von Kuffour, Hashemian, Linke, Zickler und Kovac. Dann das Spiel.

Eigentlich war abzusehen, dass ein paar Nürnberger nach dem gelungenen Klassenerhalt und den damit verbundenen angekündigten Feierlichkeiten nicht so ganz auf der Höhe sein würden. Das erklärt wohl den relativ klaren Halbzeitstand von 5:0. Die Bayern haben einfach alle Chancen verwandelt, die sich ihnen boten. Herausragender Spieler einmal mehr war Roy Makaay. Mit zwei perfekten Vorlagen und zwei Treffern war er einfach zu viel für die Clubverteidigung.

In der zweiten Halbzeit war die Chancenauswertung dann nicht mehr ganz so gut. Dafür hatten die Franken jetzt wohl doch noch dass Gefühl, etwas beweisen zu müssen. Daher kann ich bei dem Ergebnis von 6:3 von einer gerechten Sache sprechen.

Leider hat es die Polizei einmal mehr geschafft, die Aufmerksamkeit vom Geschehen auf dem Platz auf ihre völlig unnötige Präsenz zu ziehen. Rund dreißig Minuten vor Spielende begannen sie, den Graben zu sichern, der den Innenraum von den Tribünen trennt. Ein ganz klein wenig übertrieben. Da geht halt viel kaputt im Fußball. Erst Kommerz, dann Domestizieren des Publikums durch idiotische Stadionsprecher und jetzt auch noch ein Aufgebot an Polizei, dass einzig und allein das Ziel hat, den Rasen oder meinetwegen den Arsch vom MV zu schützen.

Egal, die Meisterschale wurde einmal mehr und einmal mehr verdientermaßen an die Bayern verliehen. Schön war es. Wehmütig verließen wir das Stadion und machten uns mit den Rädern auf den Heimweg. Dann kam der große Regen. Schluchz.

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