08.04.06
FC Carl Zeiss Jena – FC St. Pauli 1:0
Ernst-Abbe-Sportfeld,
Jena
autor: alteheide

 

Das war, abgesehen vom Spiel, eine schöne Auswärtsfahrt mit Sonne, Bratwurst und guten Freunden.

Den Aufstieg können wir jetzt, nach einer weiteren Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten, getrost abhaken. Dabei sah es anfangs gar nicht so schlecht aus. Die erste halbe Stunde spielte Braun-Weiß gut mit und war zumindest gleichwertig. Danach aber trat die Schwäche um so deutlicher zutage, die St. Pauli eigentlich schon immer ausmachte: Durchdachtes Aufbauspiel und vor allen Dingen Ballsicherheit im Mittelfeld sind eben nur sehr rudimentär vorhanden. Die Folge: es kommen kaum Spielzüge zustande, die den Gegner überraschen könnten, weil die Kugel spätestens nach der dritten Station schon wieder weg ist; man besinnt sich also irgendwann hauptsächlich darauf, den Ball lang und hoch auf die bedauernswerte(n) Spitze(n) zu schlagen, die Schwierigkeiten hat/haben, ihn zu behaupten und zu verarbeiten, weil nicht schnell genug nachgerückt wird. Der Gegner also hat hinten relativ leichtes Spiel, kommt zu schnell wieder in Ballbesitz und kann zu oft sein eigenes Angriffsspiel aufziehen. Das wiederum führt in seiner Häufung früher oder später zu einer Überforderung der Abwehr, mangelhafter Zuordnung, individuellen Fehlern und letztlich zu Gegentoren. Die machen die Situation natürlich nicht besser, die Verunsicherung wächst, die Brechstange wird vollends ausgepackt, der Gegner hat es noch leichter, usw. usf.

So geschehen am Samstag in Jena. Den Gegentreffer konnte man praktisch auf die Minute (die 60. übrigens) voraussagen. Das ist um so besorgniserregender, weil auch Jena eigentlich keinen guten Fußball gespielt hat. (N. b.: Daß der Schiedsrichter ebenfalls schlecht war, weil er praktisch jeden Körperkontakt als Foulspiel ahndete, muß in dieser Liga ja nicht mehr extra erwähnt werden). Die letzten 20 Minuten war St. Pauli dann zwar wieder feldüberlegen, zwingend jedoch keinstenfalls. Und wenn man vorne kein Tor schießt, hinter aber eins kassiert, dann hat man eben 0:1 verloren.

Es ist „eine Deprimierung“ (A. Möller) mit diesem Verein. Jetzt geht wieder alles von vorne los.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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