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13.08.2006
Grashopper-Club Zürich – FC LuzernHardtturmstadion Zürich
autor: sestom

Bei nasskaltem Wetter die Wohnung verlassen? Nur für meinen Fußball. Also mache ich mich mit meiner inzwischen auslandsfußballbegeisterten Hedi auf den Weg zum Hardtturmstadion, dem Domizil des GC Zürich. Der Grashopper-Club empfängt heute den Aufsteiger FC Luzern. Die Stimmung bei den Fans war aber in letzter Zeit leider gar nicht so gut. Da die Pyroeinlagen verboten wurden, sind die Anhänger schon seit längerer Zeit auf Kriegspfad mit den Vereinsführungen. Das merkt man auch hier am Support. Ein organisierter Fanprotest der GC-Szene war wohl geplant, daran halten sich aber nicht alle. Die mitgereisten Fans aus Luzern schert das ganze Pyroverbot auch nichts. Sie schwenken ihre Bengalos und das Banner „Freiheit für Ultras“ ist ihre Art des Protests. Und das alles im typischen Auswärtsblock, sprich Käfighaltung ohne Überdachung.

Ganz schlimm muss es für die Grashopper-Fans auch sein, dass der Stadtrivale, der FC, momentan auch im Hardtturmstadion spielt. Deren Stadion wird derzeit für die EM in Schuss gebracht. Habe ich schon erwähnt, dass es in Zürich sehr teuer ist? Nicht? Also, in Zürich ist alles sehr teuer. Gut, der Eintritt war günstig – 40 Franken für zwei Stehplatzkarten. Aber der Rest, frage nicht.

Viele bekannte Gesichter sind auf dem Feld zu sehen. Immerhin sind es dann doch 7000 Zuschauer, die richtigen Fußball geboten bekommen und nicht den „Entertainmentevent“, den man aus der Bundesliga kennt. Kein übertriebenes Vorprogramm, keine belästigende Stadionsprecheranimation und keine überlaute Musik in der Halbzeitpause.

Da steht es übrigens auch schon 2 zu 0 für Zürich. Das zweite Tor sehe ich nur aus dem Augenwinkel. Der Verzehr meiner extrem heißen Cervelatwurst für 5,50 Franken fordert dann doch zu viel Konzentration. Also muss ich mich letztendlich mit einem Tor zufrieden geben. Das ist auch nach neunzig Minuten nicht anders. Jetzt die Frage: Welches Chaos erwartet uns nun wohl bei der Tram Nummer 4. Aber es ist alles überhaupt kein Problem. Genug Sitzplatz für alle und Trambahnen im Minutentakt sorgen für einen reibungslosen Rückweg Richtung Innenstadt.

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In der Tram kommen doch noch einige jugendliche GC-Fans in den Genuss, sich pyrotechnisch zu verwirklichen und zünden kurzerhand Bengalos in unserem Abteil. Keine so gute Idee, wie ich meine. Aber hey, die Erfahrung Schweiz bleibt auf jeden Fall in guter Erinnerung.

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