Fürth

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02.09.07
SpVgg Greuther Fürth - FC St. Pauli 2:1
Ronhof, Fürth

autor: alteheide

 

Und schon wieder keine Punkte, St. Pauli!

Ich wollte ja sowieso nicht hinfahren. Dies hatte ich über die Jahre der Trostlosigkeit (a.k.a Regionalliga) hinweg wieder und wieder betont. Nach Fürth nicht. Weil es da wirklich IMMER beschissen war. Beschissenes Wetter, beschissene Ordner, beschissenes Spiel, beschissenes Ergebnis, beschissene Rückfahrt. Alles beschissen.

Ich bin doch wieder mitgefahren - wie hätte ich auch bei so einer Konstellation zuhause bleiben können? Besuch aus Hamburg mit dabei, Leute aus dem Ries vor Ort, casigordo an meiner Seite. Auswärts in Liga Zwei. Ich habe mich ernsthaft darauf gefreut.

Doch irgendwie gibt es Situationen, in denen man nicht genau weiß, warum, aber doch ganz sicher, dass man einfach furchtbar angepisst ist. Alles hat mich aufgeregt, schon auf der Zugfahrt. Die Keule ein paar Reihen vor mir mit ihrem unerschütterlichen Selbstbewusstsein, die schöne Landschaft, die am Fenster vorbeirauschte, das Geschwätz der Leute, die Sonne, die sich auf einmal zeigte, das Bier, das ich trank, die bequemen Sitze, das Joviale.

In Fürth gab es vor dem Spiel lauwarmes Bier in einer Fankneipe, die so Kleeblatt-Celtic-St. Pauli-mäßig unterwegs war. War ganz nett, und obwohl ich schwitzte, begann hier der erträglichste Abschnitt des Tages, auch, weil endlich der zerstoerer auf den Plan trat. Und
immer noch genügend Zeit bis zum Spiel war. Und ich draußen an der Mauer lehnte und ein bisschen Luft bekam.

Vor dem Stadion noch ein bisschen Stuss geredet, dann rein, guten Platz gesucht und gefunden. der ghostwriter war jetzt auch dabei. Und das 1:0 nach zehn Minuten durch Braun, ein schöner Außenrist-Schlenzer. Herrlich. Konnte in Fürth noch nie eine St. Pauli-Führung bejubeln. Sie spielten wirklich gut. Hätte klappen können.

Wenige Minuten vor der Halbzeit dann erzielte Fürth in Person von jemandem, der aussah wie Felix Luz, nach einem von Meggle und Co. höflich flankierten Spaziergang durch die Hamburger Reihen von der Sechzehnerlinie aus den unverdienten Ausgleich. Der FC war das bessere Team, doch mit einem Unentschieden ging es in die Pause. 

Nach der Halbzeit erfolgte der inzwischen fast traditionelle Einbruch der Braun-Weißen, eigene Torchancen gab es nicht mehr, und Fürth drückte nun auf die Tube. So richtig zwingend war das nicht, aber es sprangen schon ein paar mittelprächtige Torchancen heraus. Und als es schon vorbei war, in der Nachspielzeit, pflückte Borger den Ball aus der Luft, warf etwas überhastet ab, Takiye stolperte, der Ball kam hoch an den Strafraum des FC zurück, Borger langte daneben und Reisinger(!!!!) schob ein. BOFF! Magenschwinger.

Aus der Traum. Alles beschissen. Diesmal sogar noch beschissener als sonst. Diese „Stadt“ hat mich am 2. September 2007 GARANTIERT zum letzten Mal gesehen.


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