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15.03.2008
FC Energie Cottbus – FC Bayern München
Stadion der Freundschaft, Cottbus
autor: sestom

 

Schon seit der Grenze zum „ehemaligen Osten“ merke ich deutlich, dass es jetzt mal wieder gut sein sollte mit dem Solidaritätszuschlag. Gedanken kommen auf wie: Wenn Menschen aus der Kirche wegen der Kirchensteuer austreten, kann ich denn nicht auch aus Deutschland austreten? Letztlich leistet die Kirche mit meiner Steuer ohnehin unter anderem einen gehörigen sozialen Beitrag in unserer Gesellschaft. Oder, wenn schon Solizuschlag, kann ich dann nicht wenigstens selbst bestimmen, wem gegenüber ich mich finanziell solidarisch erklären möchte? Jedoch werde ich noch am heutigen Tag bezeugen, dass Geld alleine nicht erfolgreich macht.

Und ich werde auch feststellen, dass man in Spiel Cottbus gegen meine Bayern lange suchen muss, bis einem ein „echter“ Bayer über den Weg läuft. Da waren fast auf dem Feld mehr als auf der Tribüne. Darüber hinaus werde ich die schaurige Erfahrung erleben, wie eine Gruppe Mitvierziger im astreinen Lausitzer Dialekt „Auf geht’s München, schieß ein Tor!“ singen werden.

Aber den Vogel wird dann dieser blöde Kerl abschießen, der es doch glatt wagt, im Gäste-Block seine Liebe zu Cottbus herauszubrüllen und der Gastmannschaft höhnische Bemerkungen zuzurufen. Der kann mal froh sein, dass ich nicht gewaltbereit bin, sonst hätte der mal einen SolidaritätsZUSCHLAG anderer Kategorie entgegennehmen dürfen.

Aber im Nachhinein betrachtet freut es mich für die Cottbusser Mannschaft (und nur für die Mannschaft), dass in diesem Spiel die eindeutig Besseren gewonnen haben. Vielleicht wird Hitzfeld jetzt mal etwas nachdenken, ob er nicht schon vorher nach Leistung hätte aufstellen sollen. Gerade die deutschen Nationalspieler wären besser beraten, ein bisschen mehr Fußball zu spielen statt sich die Haare schön zu machen und sich für dämliche Werbung ablichten zu lassen.

So waren statt Schweini und Miro halt Ervin Skela und der chinaerfahrene Jelic die Helden des Tages und fegten die Bayern aus dem Stadion der Freundschaft. Zwei zu Null. Das war wirklich NULL!

NULL! Ach, hätten die Bayern doch wenigstens EIN Tor geschossen. Vielleicht hätten dann zumindest die Mitvierziger ihre Lausitzer Klappen gehalten.

abschied

Cottbus
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Kahn

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