30.05.2008
Schweiz – Lichtenstein
AFG-Arena St.Gallen
EM Vorbereitungsspiel
autor: casigordo

 

Vor dem Spiel haben sie auf jedem der ca. 18.000 Sitze der nagelneuen AFG – Arena Schweizer Fahnen ausgelegt, ein wunderbares Fahnenmeer während des ersten Fußballspiels in der Arena war das Resultat.

Nicht nur die Arena wurde an diesem Freitagabend eingeweiht, sondern auch das neue, bargeldlose Bezahlsystem, wie man es aus dem „Stadion an der Müllverbrennungsanlage zu München“ oder „Auf Schalke“ bereits kennt. Dumm nur, das ca. 30 Minuten vor Anpfiff in der ganzen Arena der Strom ausfiel, gutes Timing, da genau zu dieser Zeit noch jeder schnell sein Bier oder seine Wurst kaufen wollte.

Neue Technik, das Volk war „not amused“!

Vor dem Anpfiff war ich etwas irritiert, da die Nationalhymne Lichtensteins der englischen Hymne „God Save the Queen“ frappierend ähnlich klang, ich möchte sogar behaupten, es war die englische Hymne. Erst nachdem ich dies „nachgoogelte“ war ich schlauer. Das Ding heißt „Oben am jungen Rhein“, Melodie: „God Save the King / Queen“ von Jakob Josef Rauch 1850.

Zu diesem echten Härtetest gegen Lichtenstein für die Schweizer „Nati“ unmittelbar vor der EM im eigenen Land gab es selbstverständlich ausverkauftes Haus und die Stimmung war, wie ich fand, großartig.

Einige Eigenheiten unserer symphatischen Nachbarn muss ich an dieser Stelle aber noch erwähnen. So sangen die Fans während des Spiels u.a. ihren Gassenhauer „Ole Super Nati…“ was sich aus 18.000 Kehlen (die zwölf Lichtensteiner mal abgezogen) allerdings anhörte wie „Supernazi“. Noch krasser war es, als sie nur laut „Nati…Nati“ riefen.

Weniger kreativ fand ich dann den altbekannten Fangesang „Steh auf, wenn du <Platzhalter> bist“

Platzhalter: An dieser Stelle kann der gemeine Fan dann einsetzten, was er ist, vorgibt zu sein oder gerade sein möchte. Im Zweifelsfall setzt man einfach „Bayern“ ein. Die meisten sangen hier, so glaube ich, „Schweizer“.

Wer sich mit dem neuen, bargeldlosen Bezahlsystem (cashless payment , wie der Fachmann es nennt) anfreunden konnte und zufällig gerade kein Stromausfall war, der konnte in den Genuss der typischen St. Galler Bratwurst mit Bürli kommen, wirklich eine exzellente Spezialität. Allerdings, kleiner Tipp am Rande, bloß nicht nach Senf fragen, dies wird mit verachtenden Blicken und Kopfschütteln bedacht.

Ach ja, Fußball wurde übrigens auch gespielt. Lichtenstein erwies sich als der erwartet große Prüfstein und die Schweiz quälte sich in einem glanzlosen Spiel zu einem verdienten 3:0. Alex Frei knipste zweimal vor der Pause und setzte noch einen sehenswerten Schuss an die Latte, das 3:0 besorgte Johan Vonlanthen nach der Pause.


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