autor: sestom 21.02.07

Helge ist am Zusammenbrechen
Die Tournee “I Break together” gastiert in Kölle

Philharmonie Köln, Karnevalssonntag 2007. Die Jecken sind etwas in der Unterzahl. Denn in dieses „wunderschön ausgebaute Loch“ verirren sich nur Menschen, die anspruchsvoll unterhalten werden wollen. Und sie haben sich nicht umsonst auf den Weg hierher gemacht. Helge Schneider, berühmter Pianist und Prophet, prangert an, plaudert über sein Leben und provozierte einen Lacher nach dem anderen.

Was zum Beispiel fällt der alten Omma ein, ihren kleinen Fotzterrier ohne Leine durch die Straße zu treiben. Das berechtigt durchaus das Sondereinsatzkommando der Polizei zu einem Übergriff, der zur Folge hat, dass der Köter als Steiftier in der Auslage eines Spielzeugladens endet.

Einen musikalischen Höhepunkt zu bestimmen ist sehr schwer. Jedoch kann man das Duett Helges mit dem imaginären Udo Lindenberg zweifelsfrei als Glanzlicht bezeichnen.

Wie es für Helge-Fans schon klar ist, geht es auch an diesem Abend durch fast alle musikalischen Welten. Und der „Gigant der Bühnen mittlerer Großstädte“ ist dabei nicht alleine. Die international besetzte Combo begleitet und begeistert auf spektakuläre Weise.

Ich erinnere mich da an...
das unglaubliche 10-Minuten-Schlagzeug-Solo des Engländers Peter York
die sizilianischen Gitarren-Solata Sandro Giampetros
eine einwandfreie Tubadarbietung des australischen Bassisten Rudi Contra
die Gymnastikeinlage des Blaurussen Sergey Gleithmann
die zeitweise Abwesenheit des französischen Praktikanten Robert Robert

...und natürlich an die Zugabe an der Orgel der Philharmonie durch den Meister persönlich, der in einem spontanen Potpourri aus der Musikgeschichte von „Leise rieselt der Schnee“ bis „Katzeklo“, von „Mer losse d´r Dom en Kölle“ bis „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ ein weiteres Mal an diesem Abend überzeugen konnte.

helge schneider in köln