autor: sestom 01.02.05

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Was muss ich hören, Bundesliga, bei dir wird betrogen? Na, hör mal. Musst Du denn ständig die gesamten Gesellschaftssituationen widerspiegeln? Zuerst lässt Du dich von der Wirtschaft vereinnahmen, dann nimmst Du Drogen, weil Du mit dem Druck nicht mehr umgehen kannst, schließlich kommt es zu privaten Ausschweifungen. Und jetzt betrügst Du noch die engsten Freunde, die so zu dir stehen bzw. auf dich setzen. „Das ist wie ein Schlag ins Gesicht“, sagen deine als Funktionäre getarnten Eltern, die schon lange nicht mehr bei dir wohnen. Aber sind es nicht eben die Eltern, die zum großen Teil ihr Kind prägen?

Jetzt müssen sie aber mit dir leben und tun so, als hätten sie nie davon gewusst, dass Du auch nur ein Mensch bist. Da müssen schon die neugierigen Nachbarn ankommen, die wieder alles petzen und in die Welt hinaustragen. Und deine ganzen bösen Freunde, die sie ja noch nie mochten, werden auch gleich durch den Dreck gezogen. Jaja die Nachbarn. Jetzt putzen sie sich heraus, waschen ihre Hände in Unschuld und stellen sich sogar auf die Seite deiner Eltern. Aber ich spende dir heute Trost, lieber Fußball. Das gehört einfach dazu. Du bist halt einfach in den Wechseljahren. Das kommt vor, dass man da was neues ausprobiert. Weil, das kann ja noch nicht alles gewesen sein.

Ich erinnere dich nur an deine Jugendzeit. Da war ja schon mal was. War das nicht etwa die Pubertät. Na siehst Du, alles halb so wild. So ist das Leben. Hauptsache die doofen Nachbarn verschwinden jetzt mal schnell, bevor wir ihre Mülltonnen und Keller mal etwas genauer ansehen. Denn bestraft wirst Du wohl werden, gerechterweise. Aber die Würde, die darf dir keiner nehmen.