autor: zerstoerer 15.10.07

Von Fußballzwergen und Maulwürfen
Der Profikickwochenrückblick

 

Gar nicht so einfach, diese Woche was über den Profifußball zu schreiben. Schließlich ist mal wieder eines dieser gefürchteten Wochenenden, an denen die Bundesliga wegen Länderspielpause blau macht. Und in der Nationalmannschaft steht schließlich keinesfalls die für den Profifußball charackteristische Kohle im Vordergrung sondern ausschließlich die Ehre, für das Vaterland kicken zu dürfen. Ganz sicher!
Na ja, schreiben wir halt notgedrungen über unser Nationalteam und über die vergangene WM. In der Euphoriewelle, die damals über unser schönes Deutschland schwappte, wäre ich fast ersoffen, weil ich mich beharrlich weigern musste, darin mitzuschwimmen. Beckenbauer legt den Schalter um und ganz Deuchschland wippt mit wie das Duracell-Männchen.
Mal ehrlich, was ist besser? Mit hemdsärmligem Stümperfußball ins Finale einziehen und mutmaßlich nur gegen Brasilien verlieren, weil Knallkopf King Kahn ausgerechnet mal nicht seinen besten Tag hat, oder trozt riesiger Euphorie und halbwegs ansehnlichen Fußballs ins kleine Finale einzuziehen und wenigstens dort zu triumphieren? Man kann es auch so formulieren: Es heißt kleines Finale, weil dort die Fußballzwerge einziehen, während im Finale die Großen spielen. Alles klar?
Und überhaupt wollte ich noch eines loswerden: Es nervt gewaltig, wegen den Länderspielpausen ständig Wochendenden ohne Bundesliga verbringen zu müssen. Wie sollen wir an solchen Wochenenden nur die Zeit totschlagen? Ich fordere hiermit: Länderspiele nur noch während der Woche, am besten montags.
Ganz andere Probleme bekommt derzeit die Liga. Deutschlands Maulwurf Nummer Eins Leo "Grabowski" Kirch hat sich wieder an die Oberfläche gearbeitet, der mit der schicken braunen Brille. Nach Jahren in der Versenkung hat sich der fast Erblindete doch tatsächlich wieder die Rechtevermarktung für den deutschen Profifußball unter die Schaufel gerissen.
Leider hatte nur der HSV dagegen gestimmt und ahnt als einziger, was kommen wird: Die Banken werden, wenn Kirch die Rechtevermaktung misslingt, für ihn nicht etwa mit Geld bürgen, sondern mit durch die US-Hypothekenkrise praktische wertlos geworden Schuldverschreibungen. Davon haben die Banken ja genügend im Depot, wie sich in den letzten Wochen herausgestellt hat. Gegenwert dieser Schuldverschreibungen sind die noch wertloseren Pressspanhütten hochverschuldeter amerikanischer Häuslebauer.
Dem schlecht sehenden Kirch konnten sie einen entsprechenden Vertrag locker unterjubeln, weil er ihn ja doch nicht lesen kann und - froh wieder an der Oberfläche angekommen zu sein - auch gar nicht lesen wollte. Damit sind er wieder und die Liga endlich auch mal pleite. Der FC Bayern kauft die Liga auf, ersetzt Werder durch 1860, versagt außer sich selbst und den Löwen die Teilnahme am Spielbetrieb und wird jede Saison Meister. Zustände wie im DDR-Eishockey also, wo auch nur Berlin und Weißwasser in der ersten Liga spielen durften. Da wäre ja die Nationalmannschaft schon fast wieder eine Alternative.

Euer zerstoerer

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