autor: casigordo 29.06.08

Wein, Bier und Fußball


Es ereignete sich an einem schönen Tag, als eine kleine Reisegruppe beschloss, einen Abstecher nach Wien, der Hauptstadt der heurigen Fußball-EM und ihres Finales zu unternehmen.

Mit am Start war eine noch zu dreiviertel gefüllte Kiste „Giesinger“, ein Bier aus der Hauptstadt des deutschen Fußballs. Dies ist die Geschichte von drei Bewohnern dieser Kiste und ihrer abenteuerlichen Reise durch Wien im Rucksack des casigordo.

Im Parkhaus am Bahnhof Hütteldorf zu Wien angekommen, wurden sämtliche noch verbliebene Bewohner dieser Kiste fein säuberlich auf drei Rucksäcke (genauer ein Rucksack, eine Tasche und ein Dings) verteilt. Ziel der Reisegruppe war es, so hieß es, sich den ehemaligen Kistenbewohnern, jetzt Rucksackbewohner, im Laufe des Tages ihres Inhaltes zu entledigen. Bei vier trinkenden Mitgliedern der fünfköpfigen Reisegruppe eine Frage von - sagen wir - KURZ!

Noch zu Fuß am Wiener Hannapi-Stadion vorbeigetragen, ging es für die Rucksackbewohner sodann auch gleich in die S-Bahn Richtung Innenstadt. Der Rucksack öffnete sich und ein Rucksackbewohner wurde von einer Hand herausgezogen und der Reisegruppe feilgeboten. „Moment“, sprach eine Stimme von rechts, „wir sollten vielleicht erst ein Bier aus der Tragetasche von themachine nehmen, schließlich ist sie schwach.“ So wurde der Rucksackbewohner wieder zu seinen Kollegen gelegt und der Rucksack schloss sich.

In der Innenstadt angekommen, die Hitze war bereits unerträglich und den Rucksackbewohnern wurde es zunehmend wärmer, sprach eine Stimme, die man nur alteheide zuordnen konnte: “Also, ich weiß ja nicht, das Giesinger ist nicht so meins. Ich glaube ich werde umsteigen“. „Ich auch“, stimmte eine andere Stimme zu, die so klang wie die von bisdennsen, „so richtig gut schmeckt das ja nicht!“. Kostverächtende Schmoks, elendige!

traenke

So ging es mit der Trambahn weiter zu einem Imbiss irgendwo in Wien, wo die Wurst noch Wurst ist und somit die Welt noch ein bisserl in Ordnung zu sein scheint. Die Welt war leider überhaupt nicht in Ordnung, denn der Imbiss hatte geschlossen. GESCHLOSSEN, verriet ein Schild vor dem Verkaufsfenster, wie sollte es auch anders sein. casigordo lief mit seinem Rucksack und seinen Bewohnern zunehmend unrunder, daher beschloss die Reisegruppe, eine Pause im nahegelegenen Park des verschlossenen Imbisses zu machen. Gut für die Rucksackbewohner, denn der unrunde Gang schüttelte sie doch anständig durch. Im Schatten im Park im Rucksack konnten sich die Bewohner wieder beruhigen und auch ein wenig abkühlen.

„Haben wir noch Bier?“, fragte philantrop in die Runde, „logo, da haste eins“, antwortete bisdennsen grinsend und entledigte sich eines seiner Bewohner. “Kannst auch eins von meinen haben“ sprach casigordo, „mein Rucksack ist noch voll!“. „Bleib locker“, antwortete der philantrop, „ich trink die schon aus!“.

ottagriner

Weiter ging es durch immer wärmere Regionen, und die Bewohner wurden wieder auf Temperatur gebracht. Ziel: Die Fanzone. Die Reisegruppe hat mittlerweile ernst gemacht und ist auf „16er Blech“ umgestiegen, eine Wiener Bierspezialität, außerdem gut gekühlt. Wieder fragte einer:“ Hat noch jemand Bier?“, es war der philantrop. „Nimm ein Giesinger“, antwortete casigordo, „ist bestimmt lecker“. Der Griff ging in den Rucksack und ein Bewohner wurde rausgezogen. Noch bevor die Übergabe stattfinden konnte warf themachine ein: “Kannst auch n Dosenbier (= 16er Blech) haben, ist außerdem kalt.“ Sie zog eins aus Ihrer Reisetasche, philantrop wankte und…. fiel um! casigordo wurde langsam missmutig!

dosen

Während des Aufenthalts in der Innenstadt, vor, hinter und um die Fanzone herum wurden noch einige Bier von der Reisegruppe verhaftet, wieder eingekauft, getauscht und wieder verhaftet. Immer waren es 16er Blech und immer waren sie kalt. Die Rucksackbewohner hatten sich mittlerweile eingelebt, auch das ständige Geschüttel unter höchster Temperatur machte ihnen auch nichts mehr aus. Lacker geht eh nicht!

Es ging Richtung Bahnhof Praterstern, die Reisegruppe möchte gerne Riesenrad fahren. casigordo, so gar nicht begeistert, hielt in der prallen Sonne die Stellung, öffnete den Rucksack und sprach :“Ich leg mich gleich dazu, ihr Flaschen!“

Nach einem ausgedehnten Sonnenbad in der prallen Sonne vor dem Riesenrad am Prater in Wien für casigordo und die Bewohner seines Rucksacks ging es weiter zur Donauinsel, was eigentlich keine Insel ist. Ablegen, hieß das Motto an dieser Station, zur Ruhe kommen, die Bewohner wollen nicht mehr geschüttelt werden.

casigordo fragte den philantrop: „Was geschieht denn jetzt mit den Flaschen? Soll ich die hier lassen?“. „Naja“, antwortete der philantrop, “trinken möchte ich die jetzt auch nicht mehr, sind bestimmt auch voll warm! Schenk sie doch den Spaniern.“

fanzone

Es waren keine Spanier in der Nähe, so ging die Reise weiter, wieder zu dem Imbiss irgendwo in Wien, wo die Wurst noch Wurst ist und… Der Imbiss hatte endlich geöffnet und es schien, als ob die Welt hier noch ein bisserl in Ordnung ist. Den Bewohnern des Rucksacks ging es auch wieder gut, da es mittlerweile Abend wurde und die Temperaturen deutlich fielen. Das letzte Etappenziel vor der Rückreise Richtung Auto stand an: Das WUK. Das Schicksal der Bewohner schien mittlerweile klar, zurück geht die Reise mit dem Auto in die Hauptstadt des deutschen Fußballs, soviel ist sicher.
Das Ende kam schnell: Ein großer Mensch mit noch größeren Muskeln stand am Eingang des WUK. „Security“ stand in großen Lettern auf seinem schwarzen Shirt und es war klar, für die Bewohner war die Reise hier vorbei. 1,5mal durch ganz Wien und das Ende ist ein blauer Müllsack.

Im Gegensatz zur Deutschen Nationalmannschaft scheiterten die Rucksackbewohner jedoch nur denkbar knapp.

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