autor: zerstoerer 21.08.08

Fußball für lau
Der Profikickwochenrückblick

 

Hurra! Sie hat also begonnen, die neue Saison. Und zum Glück kann man nicht sagen, dass sie von den Dopingfestspielen in Beijing überschattet wird (anders als die Stadt selbst, die so vom Smog überschattet wird, dass Doping eigentlich sogar notwendig erscheint). Denn das Olympische Komitee lässt einen Großteil der Wettbewerbe schon am früheren Nachmittag MESZ beenden. Die Götter werden es so gewollt haben. Und deswegen musste das Fernesehen auch nicht darauf drängen, dass die Bundesliga extra für Olympia ihre Anstoßzeiten ändert.

Dennoch gab es für den einen oder anderen Bundesligisten Veranlassung, sich mit dem Spektakel in Asien auseinanderzusetzen. Der HSV, Werder, Schalke und Hertha wollten ihre Spieler Kompany, Diego, Rafinha und Kacar partout nicht für die Trauerspiele mit den fünf Ringen abstellen. Während Kacar zum ersten Bundesligaspiel dann doch schon wieder zurückgekehrt war, machte es Kompany ganz geschickt, fuhr ohne Pass zum Flughafen und verpasste - aus Versehen! - das Flugzeug. Fast so wie Boulharouz einst eine Verletzung simulierte, spielte Kompany den festen Willen vor, zur Manschaft zurückzukehren zu wollen. Was kann er schon für die Sturheit der chinesischen Betonköpfe, die ihn nicht ausreisen lassen wollten.

Hertha und Schalke wollten sogar das Internationale Sportgericht (CAS) anrufen. Vielleicht befürchtet man ja, dass die Spieler aus Peking den olympischen Virus mitbringen und den für den Ligaalltag tödlichen "Dabei sein ist Alles"-Erreger in die Mannschaft einschleusen.

Vielleicht sind die Rückkehrer aber auch so beeindruckt vom olympischen Geist, der sich ja auch gegen die kommerzielle Ausbeutung des Sports wenden soll, dass sie in Zukunft umsonst spielen. Und wenn dieses Beispiel dann Schule machen würde... ja dann gäbe es vielleicht Fußball für lau.

Euer zerstoerer

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